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Kinderkunst 2000

 

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"Kinderkunst" (2000)

Die Juniorenklassen der wfk haben zum Ziel, auf der Grundlage präziser Arbeitsbedingungen und technischer Vermittlungen das kreative Potential von Kindern und Jugendlichen zu aktivieren. Denn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wirft stets das Problem auf, wie am besten deren Begabungen und Neigungen geweckt, die Aufmerksamkeit erhalten und die schöpferischen Fähigkeiten nutzbar gemacht werden können.

Unserer Auffassung nach liegt der Ansatz für die Lösung / Inangriffnahme dieses Problems zum einen an der besonderen Wahl der Studienaufgabe, und zum anderen an der Art und Weise, in der sie gestellt ist.

Denn wird übergroßer Wert auf Freiheit und selbständigen Ausdruck gelegt, so ist das Resultat oft nur ein mittelmäßiger Schüler und eine unbefriedigende Lösung.

Je enger und begrenzter dagegen die Aufgabe mit vorgegebenen oder vorgeschriebenen Ordnungsprinzipien ausfällt, um so stärker wird das Interesse des Schülers erweckt, was meist mit einer sinnvollen und neuartigen Lösung einhergeht.

Folgende auftretende psychologische und intellektuelle Faktoren sind für die erfolgreiche Lösung einer gestellten Aufgabe verantwortlich:

 

Motivation Geschicklichkeit Erregung 
Wettbewerb Beobachtung Genuß
Herausforderung Auswertung Entdeckung
Anreiz Wahrnehmung Belohnung
Zieldenken Urteil Erfüllung
Versprechen Improvisation
Erwartung Koordination
Anteilnahme Zeiteinteilung
Neugier Konzentration
Abstraktion
Einfühlung
Unterscheidung
Ökonomie
Geduld
Gliederung


”Die Beschränkung der Mittel”, sagt Georges Braque, ”erzeugt neue Formen, regt die schöpferischen Kräfte an, prägt den Stil. Fortschritt in der Kunst liegt nicht in einer Ausweitung ihrer Grenzen, sondern darin, diese besser kennenzulernen.”

Ohne Grundregeln oder auch Ordnungsprinzipien ist eine Hingabe an die Sache, die Erprobung der Geschicklichkeit und schließlich eine wirkungsvolle Realisierung und Gestaltung nicht möglich.

Ohne spezifisch formale Begrenzungen, ohne den Anreiz einer Einführung von das Denken und Empfinden herausfordernden Ausbildungskomponenten, können Lehrer wie Schüler nur Langeweile empfinden.

Das gleiche gilt für im Unterricht schlecht gestellte Aufgaben mit der Betonung auf reiner Ästhetik und freiem Ausdruck, ohne irgendwelche Beschränkung oder die Aussicht auf ein praktisches Ziel zu geben.

Das Ergebnis ist meist jedoch ohne jeden tieferen Sinn oder einfach monoton. Der Schüler hat die Illusion, große Kunst in einer Atmosphäre von Freiheit zu schaffen, während er tatsächlich gerade durch das Fehlen der ordnenden Vorschriften behindert wird, die geeignet wären, Ideen hervorzurufen, das Spiel mit diesen Ideen zu ermöglichen, die Arbeit anspruchsvoll und die Ergebnisse interessant zu machen.

Die richtig gestellte Grundaufgabe für einen Entwurf ist ein wirkungsvolles Mittel, die Möglichkeiten der Relationen zu ehren: Harmonie, Ordnung, Proportionen, Anzahl, Maß, Rhythmus, Symmetrie, Kontrast, Farbe, Textur, Räumlichkeit. Sie ist ebenfalls ein wirksames Mittel, die Verwendung ungebräuchlicher Materialien zu erforschen und zu lernen, innerhalb spezifisch vorgegebener Grenzen zu arbeiten.

Wenn irgend möglich sollte der Unterricht zwischen theoretischen und praktischen Aufgabenstellungen abwechseln und zwischen solchen Aufgaben, für die vom Lehrenden streng gesetzte ”Regeln” vorgeschrieben sind, und solchen, die die Regeln in sich selbst tragen. Dies kann jedoch erst geschehen, wenn der Schüler die Grundtechniken und ihre Anwendung erlernt hat. Erst dann kann er ein eigenes System für sein ”Spiel” erfinden.

Bestellung des faszinierenden Kataloges unter: info@w-f-k.de



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Wolfgang Becker